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Die Westgärten im Westpark

Begegnungs- und Wohlfühlort in Nürnberg
SDG 3 Gesundheit und Wohlergehen.jpg
SDG 4 Hochwertige Bildung.jfif
SDG 10 Weniger Ungleichheiten.jfif
SDG 11 Nachhaltige Städte und Gemeinden.
SDG 13 Maßnahmen zum Klimaschutz.jfif
SDG 16 Frieden, Gerechtigkeit.jfif

"Der Mensch wird erst durch den Menschen, also im Dialog mit den anderen, zum Menschen. Wären wir von Beginn an lauter skrupellose Egoisten gewesen, hätten die frühen Menschen nicht überlebt. Sie hätten sich die Köpfe eingeschlagen, bis keiner mehr übrig geblieben wäre. Das wär's gewesen. So aber haben sie gemerkt, dass Gemeinschaft hilft - und wie! Nicht nur ist die Sicherheit in der Gruppe höher, sondern es ist auch viel schöner, mit anderen zusammen zu sein." (2018)

"Wenn nicht jetzt, wann dann?: Handeln für eine Welt, in der wir leben wollen", Harald Lesch, Klaus Kamphausen

1. Schritt:
Entwurf für einen sozial-urbanen Raum

Mit dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei Sauerbrey in Sündersbühl hat die Stadt Nürnberg ein über 7.000qm großes Areal erstanden, das entsiegelt und in den Westpark integriert werden soll.

Die Idee der Stadt, das Gelände zu begrünen und gleichzeitig der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, ist auch das zentrale Element des hier vorgestellten Konzepts.

Die Akteur*innen des Projekts schlagen eine modifizierte, zukunftsweisende und nachhaltige Nutzung vor. Die Fläche verfügt über eine funktionstüchtige Infrastruktur und viel freie Fläche mitten in der Stadt und ist umgeben von Wohnblöcken, deren Bewohner*innen wenige öffentliche Begegnungsräume haben.

Gemeinsam möchten wir mit den Westgärten einen sozial-urbanen Raum schaffen, wo sich Menschen begegnen und gerne aufhalten, gemeinsam gärtnern, pflanzen, ernten und lernen, wie man die Welt schöner und besser machen kann.

Dies wäre auch eine sinnvolle Ergänzung zum bereits bestehenden Weltacker am anderen Ende des Westparks.

Als Vorbild dient das erfolgreiche Community-Projekt des „Schlossgartens“ im schwedischen Malmö, der Grüne Lunge, Begegnungsort, Oase und Gemeinschaftsgarten mitten in der Stadt ist und dort das Miteinander nachhaltig bereichert. Seit über 25 Jahren kann man in dem offenen, biologisch betriebenen parkartigen Garten die sich ändernden Jahreszeiten erleben und selbst aktiv werden. Die Anlage besteht aus einer Vielzahl kleinerer Gärten mit verschiedenen Themen und Funktionen (z.B. Insektenfreundlichkeit, Trockenheitsresistenz, Klimagarten, Heilkräutergarten etc.). Auf den Freiflächen dazwischen wachsen verschiedene Pflanzen, Obst und Gemüse. Zentrales Element des Schlossgartens ist das Café als Begegnungsort. Der gesamte Schlossgarten wird mit Unterstützung verschiedener gesellschaftlicher Gruppen aus der Bevölkerung (Schulklassen, Vereine, Angestelltengruppen aus Firmen, sonstige städtische Akteur*innen) von der Stadt Malmö betrieben.

 

Hier geht es zum Kurzkonzept

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(© Barbara und Manfred Schmitz, Innovation und Zukunft Stiftung; Gärtnereigelände März 2024)

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(© Barbara und Manfred Schmitz, Innovation und Zukunft Stiftung; Slottstradgarden Malmö)

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(© Die Buchenklinge, Kupferstich von 1615, unbekannter Künstler; entnommen dem Ausstellungskatalog „Lust und Lieb hat mich bewegt, Nürnberger Gartenkultur“, Museen der Stadt Nürnberg (Hg.), Grafische Sammlung, Ausstellung im Stadtmuseum Fembohaus Nürnberg 2008, S.115)

Im Text zu diesem Bild heißt es: „Ähnlich beliebt wie die Hallerwiese oder das Areal um den Dutzendteich als Ausflugsziel für die Stadtbewohner war die Buchenklinge. Wie aus der Aufschrift hervorgeht, kann man sich die Buchenklinge als Biergarten vorstellen, in den eingeladen wurde, Wein und Brot mitzubringen, denn „bereit sein schon der benckh und Tisch“, wie es die Bildlegende kund tut.“ S.111

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Prof. Ingrid Burgstaller, Städtebau und Stadtplanung, Fakultät Architektur, zitiert aus der Gartentheorie von Clemens Alexander Wimmer:

„Garten- und Parkanlagen hatten schon immer multifunktionale Nutzungen, welche einem stetigen Wandel unterworfen waren. Aktivitäten des Vergnügens, der Erbauung und der Erholung wechselten mit den Epochen, ebenso wie Definitionen der Schönheit und Ästhetik. Zudem hat der Garten selbstverständlich zu allen Zeiten Einfluss auf die Gesundheit, die Sinne, das Gefühl und den Verstand gehabt.“

2. Schritt:
Lehrforschung zum städtebaulichen und landschaftsarchitektonischen Potenzial des Ortes

Spätestens seitdem der Klimawandel eine Tatsache ist, sind auf Fragen der Klimaresilienz, des Temperaturausgleichs, der Biodiversität, des Bodenaufbaus und einer zukünftigen Nahrungsmittelproduktionen auf allen Ebenen der Planungen angemessene Antworten zu finden. Und im Architekturdiskurs wird nicht erst seit der Denkmalschutzbewegung der 1970er Jahre über das Weiterleben des baulichen Bestandes diskutiert. Oft helfen bei diesen Transformationsprozessen Konzepte der Zwischennutzung, die einer Parknutzung neue Impulse verleihen kann.

Ein Lehrforschungsseminar im Masterstudiengang Architektur wird im Sommersemester 2024 dazu einer Reihe von Fragen nachgehen:

  • Wie kann die ehemalige Gärtnerei ein Teil des Westparks werden?

  • Welche klimatisch-ökologischen Potentiale stecken in der Fläche?

  • Welche Impulse können dem Westpark mit neuen Nutzungen gegeben werden?

  • Welche städtebaulichen Maßnahmen helfen umliegende und potentiell neue Wohngebiete mit dem Westpark zu verzahnen?

  • Welche Nutzung(en) unterstützen die Ziele des Leitbildes der europäischen / der nachhaltigen Stadt in Zeiten des Klimawandels?

  • Wie können neue Nutzungen auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei als Westgärten im Westpark Mehrwerte generieren?

 

 

Hier geht es zur Beschreibung des Projekts bei der TH Nürnberg

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(© Team Prof. Burgstaller, TH Nürnberg: Schlusspräsentation Juli 2024)

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3. Schritt:
Die Arbeiten der Studierenden sollen mit den Bürger*innen öffentlich diskutiert werden

Hierfür sind in 2025 eine Reihe von Aktionen und Veranstaltungen in Planung, die wir in Kürze hier ankündigen werden.

Die ursprüngliche Idee
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(© Birgit Nadrau und Miriam Wolf)

Unsere Stiftung

Im Sinne der SDGs rund um Gesundheit und Wohlergehen, nachhaltige Städte und Gemeinden, aber auch Bildung, Klimaschutz, weniger Ungleichheiten und ein friedliches Miteinander hat uns folgende kraftvolle Vision für die zukünftige potenzielle Nutzung des Geländes überzeugt:

Diese Vision einer öffentlich zugänglichen und für die Gemeinschaft nutzbaren, großen grünen Oase zeichnet sich durch eine hohe Aufenthaltsqualität aus. Auf dem gesamten Gelände entstehen verschiedene gärtnerische Bereiche, in denen abstrakte Themen wie Kreislaufdenken, Nachhaltigkeit, Klimaresilienz, Biodiversität und schonender Umgang mit Ressourcen praktisch umgesetzt, anfassbar und erlebbar werden.

Das Konzept umfasst von unterschiedlichen Gruppen gemeinschaftlich und im umfassenden Wortsinn integrativ betriebene Gärten, einen essbaren Waldgarten, durchzogen von einer Wegestruktur und Beeten mit intensivem biologischen Gemüsebau, schließlich ein Sommercafé als Treffpunkt für Austausch und Begegnung. Angeboten wird Kulinarisches basierend auf Lebensmitteln aus eigener Produktion, außerdem gibt es genügend Raum für vielfältige Kultur- und Bildungsveranstaltungen.

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Barbara Schmitz, Vorständin Innovation und Zukunft Stiftung: „Das Konzept „Westgärten“ nutzt die vorhandenen Ressourcen des Ortes und wandelt diesen zu einem multifunktionalen, grünen und nachhaltigen Ort der Begegnung, von dem die unmittelbare Nachbarschaft ebenso profitiert wie die gesamte Stadt Nürnberg. Ein solcher Ort kann darüber hinaus große Strahlkraft für die gesamte Metropolregion entwickeln - auch im Hinblick auf die Landesgartenschau 2030.“

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(© Barbara und Manfred Schmitz, Innovation und Zukunft Stiftung; Slottstradgarden Malmö)

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